Wenn man noch vor einigen Jahren an Outdoorbekleidung dachte, dann hatte man beigefarbene Funktionsklamotten vor Augen, die sowohl unattraktiv als auch langweilig aussahen. Seit einiger Zeit hat der Outdoortrend jedoch auch die Modemärkte erreicht. Es begann damit, dass junge Leute anfingen, anstelle von Handtaschen lieber hippe und teilweise übergroße Rucksäcke durch die Gegend zu tragen. Sport und Outdoor wurden schnell zum Zentrum einer Modebewegung, die so keiner vorausgesehen hatte.
Eigentlich heißt es ja immer, gerade die Jugend würde nur noch vor dem Computer sitzen und sich gar nicht mehr an die frische Luft bewegen. Wenn man die allgemeine Outdoorbewegung betrachtet, dann kann das nicht so ganz richtig sein, denn viele Sportarten gelten einfach nur als cool, zum Beispiel Snowboard Fahren oder Klettern. Das schlägt sich natürlich auch in den entsprechenden Modestilrichtungen nieder, denn im Winter sieht man entsprechende Skijacken nicht nur auf den Pisten sondern auch auf den Straßen der Großstädte. Hinzu kommen Softshelljacken, Windbreaker und entsprechendes Schuhwerk, das man vor einiger Zeit noch keines Blickes gewürdigt hätte. Aber es lässt sich nicht anders umschreiben: Outdoor ist einfach angesagt.
Dazu gehören auch Gebiete, die eigentlich als weniger attraktiv unter jungen Leuten gelten, wie zum Beispiel Angeln. Doch selbst hier ist ein Zuwachs zu verzeichnen. Und wer sagt denn, dass man nicht auch auf einer Angeltour viel Spaß haben kann, wenn man beispielsweise mit Hilfe von Boilies auf der Jagd nach Karpfen ist. In dem Moment wird man froh sein, dass man sich nicht erst komplett neu einkleiden muss für diesen Zweck, sondern sowieso schon entsprechende Gummistiefel oder Hosen im Schrank hat, weil es nämlich eben nicht mehr als absolut uncool gilt, diese auch im ganz normalen Alltag zu tragen.
Im Verkauf von Outdoor Artikeln ist laut Insidern in den vergangenen Jahren ein deutliches Umsatzwachstum zu verzeichnen gewesen. Große Hoffnungen werden dabei nicht nur auf den deutschen Markt sondern auch auf ausländische Märkte gesetzt. Die Verkäufe der schwedischen Marke Häglöfs zum Beispiel gehen schon jetzt zu zehn Prozent nach Asien, hauptsächlich nach Japan und China. Scheint so, als wäre die Outdoor Trendwelle nicht nur in Europa stecken geblieben. Die großen Sportmarken setzen inzwischen vermehrt auf Outdoormode. Dazu gehören Schuhe, Jacken, Hosen und Mützen. Alles muss atmungsfähig und wind- und wasserfest sein, selbst wenn man es, um cool auszusehen nicht durch Wald und Gebirge trägt sondern auch in der heimischen Fußgängerzone. Ziel der Unternehmen ist es nun nur noch, auch die ältere Generation mit ihrer Mode zu erreichen. Die sportlichen Senioren könnten der Branche noch einen weiteren Umsatzschub ermöglichen. Bisher sind es allerdings hauptsächlich junge Leute, die den Outdoortrend mitmachen, vielleicht aus dem Grund, weil hier die Anzahl der sportlich Aktiven doch noch ein wenig höher liegt als bei älteren Menschen.