Und Auspacken macht sowieso Lust auf mehr. Doch das, was wir heute unter Dessous verstehen, hat erst eine recht junge Geschichte. Unterhosen für Damen gibt es erst seit dem frühen 19. Jahrhundert, und waren bis etwa 1900 im Schritt offen. Heute gelten solche Slips schon wieder als erotisch, und werden in speziellen Erotikgeschäften angeboten. Die Unterhose der Dame wie wir sie heute kennen ist also erst gut einhundert Jahre alt. Aber auch in diesen einhundert Jahren hat sich viel verändert. Insbesondere seit den 1950er Jahren wurde es kürzer, frecher, farbenfroher und mit dem Einsatz von Strickmaschinen konnten auch hübsche Verzierungen aus Spitze angebracht werden. Einen reichhaltigen Überblick über aktuelle Kollektionen bietet unter anderem der Koerpernah Dessousshop.
Dessous nach heutigem Begriff sind meist Zweiteiler, der BH und ein dazu passendes Höschen. Aber auch Bodys gehören in diesen Bereich. Egal ob Einteiler oder Zweiteiler, eines haben moderner Unterwäschekollektionen immer gemeinsam: sie sind funktional, sehen gut aus, und behindern die Trägerin nicht so stark, wie das etwa im 18. Jahrhundert Korsagen und Korsetts taten. Letztere wurden zwar „drunter“ getragen, waren aber keine „Unterwäsche“, da „Wäsche“ vom „waschen“ kommt, und Korsetts nicht gewaschen werden konnten. Was damals üblich war, ruft heute nur noch ein Naserümpfen hervor. Und so verwundert es nicht, dass die moderne Unterwäsche auch einfach gewaschen werden kann, und aus pflegeleichtem Material besteht. Abhängig vom Einsatzzweck ist auch die Verwendung des Materials im allgemeinen. So bestehen klassische Dessous heutzutage aus einem Mischgewebe, welches atmungsaktiv ist und Form gibt oder unterstreicht. Die Wäsche ist meist nicht gefärbt, sondern es werden farbige Fäden verarbeitet, um Verfärbungen vorzubeugen und eine lange Haltbarkeit trotz hoher Beanspruchung bei der Wäsche (hier seien stellvertretend Bleichmittel genannt) zu garantieren.